Garajonay - Wanderung - Familia de Roques - Lorbeerwald El Cedro - Dia-Faszination-Natur-Kanaren

Teide
Direkt zum Seiteninhalt
Garajonay - Wanderparadies und Unesco-Weltkulturerbe
Der Garajonay ist mit 1.487 Metern der höchste Gipfel La Gomeras. Das Gebiet wurde 1978 zum Nationalpark und 1986 von der Unesco zum Weltnaturerbe ernannt. Der Lorbeer-Urwald El Cedro ist eines der letzten Überbleibsel aus dem Tertiär. Das Tertiär begann vor 65 Millionen Jahren und endete vor ca. 2,6 Millionen Jahren. Die Familia de los Roques (Bild links) mit dem 1.251 Meter hohen Roque Agando ist ein beliebtes Postkartenmotiv.
Mit ca. 900.000 Besuchern ist der Nationalpark Garajonay das meist besuchte und am besten erschlossene Naturparadies auf La Gomera. In höheren Lagen herrschen häufig dichter Nebel und starke Bewölkung, auch wenn im Valle Gran Rey die Sonne von einem wolkenlosen Himmel scheint.
Wanderung durch Dörfer und auf einsamen Pfaden

Die meisten Gipfelstürmer wählen den direkten Aufstieg auf den Garajonay. Auf der abwechslungsreichen 5-Stunden-Tour von Chipude über den Fortaleza-Sattel können wir die faszinierende Natur ganz ungestört genießen. Nach kurzer Zeit kommt uns eine geführte deutsche Wandergruppe entgegen, bis auf einen Nachzügler in Sandalen tragen alle Bergschuhe. Dann treffen wir nur noch einige Einheimische auf den Passagen auf öffentlichen Straßen und durch Ortschaften.

Die Wanderung verläuft zunächst mit stetem Blick auf die Fortaleza und dann daran vorbei. Wir schauen hinab auf Terrassenfelder und kleine Ortschaften in tiefen Barrancos. Der Weg ist gut ausgebaut und führt am Anfang durch mehrere Ortschaften. Einige Kinder, die scheinbar Ziegen hüten, rufen uns etwas zu, teilweise sogar auf Englisch. Auch die Erwachsenen grüßen, als wir mit unseren Wanderrucksäcken vorbei gehen.

Im höchst gelegenen Dorf Gomeras kommen Zweifel auf, wo es weiter geht. Auf der großen Nationalpark-Tafel findet sich kein Hinweis auf unseren Wanderweg. Also lesen wir eben im Wanderführer nach, ohne den wir diese Tour nie geschafft hätten: Kurz auf der Hauptstraße - am Wasserhäuschen vorbei. Wo soll das hier sein ? Ein Bushäuschen sehen wir, aber ein Wasserhäuschen? Dann entdecke ich eine Markierung im Wald. Und wir sind wieder auf dem richtigen Weg.

Der Gipfelsturm geht auch mit dem Auto
Irgendwann sind wir dann oben, wo sich alle Wege treffen - auf einer breiten unbefestigten Fahrstraße. Die Ausblicke erinnern an den Bayerischen Wald. Dann kommt der Teide in Sicht - in dichten Wolken. Auch über der Nachbarinsel La Palma hängt eine geschlossene Wolkendecke. Am Gipfel herrscht reger Andrang. Und es steht sogar ein Auto oben!  Als wir nach einer kurzen Mittagspause den Rückweg antreten, stehen schon zwei Autos herum. So kann man Gomeras grandiose Natur auch erleben...
Verlaufen gehört bei uns einfach dazu
Uns kommen noch einige Deutsche entgegen - zu Fuß. Dann sind wir wieder alleine. Der Weg ist teilweise steil und sandig und mit Steinen übersäht, die unter unseren Füßen weg rutschen. Der Wald gibt bald den Blick auf ausgetrocknete Terrassenfelder mit Palmen frei. An einigen Stellen liegen wieder ein paar Felsbrocken auf dem Weg. Das macht das Wandern etwas interessanter und abwechslungsreicher. Im letzten Ort auf unserer Tour finden wir plötzlich den Wanderweg nicht mehr und stören dann auch noch den Dorf-Hund bei seiner Siesta. Der stört dann vermutlich das ganze Dorf. Zum Glück ist unser Bello angekettet.
Der Hund ist der einzige Dorfbewohner, der sich bei der glühenden Nachmittagssonne draußen aufhält. Also können wir keinen fragen und nehmen einfach den nächsten Weg, der in die richtige Richtung geht. Wir laufen an einem Wasserschlauch entlang, vorbei an Gemüsebeeten und duftenden Obstbäumen und einer ausrangierten Waschmaschine, die zwischen den Beeten und anderem achtlos weggeworfenen Müll verrottet. Von der anderen Seite sieht das Dorf aber ganz nett aus...
Langsam wird der Weg wieder deutlich steiler und auch anspruchsvoller. Gemütlich bergauf ist das nicht mehr, aber es immer noch recht gut zu gehen. Aber wo ist Chipude? Langsam müssten wir da sein. Ich sehe Häuser in der Ferne - am Ende der Teerstraße. Und dann taucht endlich hinter den Häusern die Fortaleza auf. Noch ein letztes Stück durch den Ort. Und da steht auch unser Auto, zwischen den beiden Bars, in denen am Nachmittag auch nichts los ist.
Nach der Wanderung ins Strandcafé - Das ist Gomera!
Also fahren wir zurück ins Valle Gran Rey und relaxen nach unserer großen Wanderung in einem der vielen Strandcafés. Da ist immer was los. Aber genau das macht den Reiz von La Gomera aus: Die Kombination von einsamen Wanderungen im grandiosen Naturparadies und das lockere Abhängen im Aussteiger- und Urlaubs-Paradies Valle Gran Rey.

Überblick La Gomera 2005                      Karte                 Weiter zum nächsten Kapitel

Zurück zum Seiteninhalt