Playas de Papagayo - Traumstrände in traumhafter Kulisse
Die Playas de Papagayo zählen zu den schönsten Stränden der Insel und bestechen auch durch ihre spektakuläre Umgebung in einem Naturschutzgebiet am Fuße des Gebirgsmassiv Los Ajaches. Papageien sucht man hier vergeblich. Der Name stammt von einem Piratenschiff, das vor gut 400 Jahren an den Klippen zerschellt und versunken ist.
Für die Benutzung der Zufahrtsstraße ist eine Gebühr von 3 € fällig, die vorzugsweise mit tarjeta (also mit Kreditkarte) zu zahlen ist. Bei der Fahrt über die holprige Waschbrettpiste mit Schlaglöchern und Felsbrocken auf dem Weg kommen Erinnerungen an unsere Abenteuer-Trips im Südwesten der USA auf, als wir noch fast völlig unerschlossene Gebiete erkundet haben, die nur mit einem Allradfahrzeug und exakten GPS-Daten erreichbar sind. Auf Lanzarote hatten wir mit solchen Pisten nicht gerechnet und schon gar nicht bei der Fahrt zu einem der offiziellen Highlights der Insel. Dass sich die Sonne beharrlich hinter dichten Wolken versteckt, macht das Ganze nicht besser. Zwischendurch fallen sogar ein paar Regentropfen.
Schließlich erreichen wir gut durchgerüttelt unser Ziel und können einen Blick auf die wie gesagt durchaus schön gelegenen Strände werfen.
Mangels öffentlicher Toiletten zieht es uns aber bald in das einzige Lokal, vor dem sich kurz darauf eine immer länger werdende Schlange von Gästen bildet, von denen es einige scheinbar aus demselben Grund in dieses Etablissement zieht. Zumindest erleben wir einige unschöne Szenen, in denen weibliche Gäste auf dem Weg zur Toilette zurückgewiesen und aufgefordert werden, sich wieder in die Schlange vor dem Lokal einzureihen. Aber der frisch gepresste Orangensaft schmeckt wirklich lecker und ein Eis ersetzt zwar kein Mittagessen, das wir noch nicht brauchen, ist aber eine gute Nervennahrung, die wir dringend für die Rückfahrt auf der holprigen Piste brauchen.
Die Sonne verbirgt sich weiterhin hartnäckig hinter dichten Wolken und es bläst ein sehr unangenehmer Wind, der vor allem bei mir Erinnerungen an einige sehr unangenehme Erfahrungen auf früheren Kanaren-Reisen wach werden lässt.
So mussten wir im Juni 2006 die Ruta de Volcanes, eine der spektakulärsten Wanderungen auf La Palma abbrechen. Ich hatte vorher noch einen Nationalparkranger gefragt, ob die Tour überhaupt möglich wäre, weil es bei der Ankunft schon sehr windig war. Der meinte nur „Hace un poco de viento en las regiones mas altas, pero no hay problema“. Das „bisschen Wind in den höheren Lagen, der kein Problem sein sollte“, entpuppte sich als Sturm mit orkanartigen Böen, die durchaus ein Problem waren, zumindest für mich. Ich hatte echt das Gefühl, dass es mich vom Berg runter bläst. Also sind wir umgedreht und haben die Tour einige Tage später von der anderen Seite nochmal versucht, mit denselben Problemen und einem erneuten Abbruch.
Einige Tage später hat mich eine starke Windböe im Süden von La Palma beim Fotografieren in einem Lavafeld in der Nähe eines beliebten Badestrandes unaufhaltsam auf die Straße getrieben. Zum Glück kam an diesem sonnigen Sonntag Nachmittag gerade kein Auto.
Diese Erinnerungen kommen wieder auf, als ich Mittag von einer wind umtosten Anhöhe auf die Playas de Pagagayo hinunterschaue und schon wieder das Gefühl habe, dass mich eine stürmische Böe erfassen und ich den Halt verlieren könnte. Als sich dann auch wieder zu tröpfeln anfängt, hält uns nichts mehr und wir fahren zum nächsten offiziellen Highlight weiter.