Barranco del Masca - Uns bleibt die Erinnerung
Erster Versuch - Wolken, Nieselregen und Mini-Tornados
Im Juni 2001 gesellt sich bei unserer ersten Fahrt zur Masca-Schlucht zu den dichten Wolken auch leichter Nieselregen. Außerdem bilden sich einige Minitornados in der Luft. Leider können wir auf der engen Straße mit ihren zahllosen unübersichtlichen Kurven nicht anhalten. Aus dem fahrenden Auto kann ich dieses ungewöhnliche Naturschauspiel auch nicht fotografieren, weil es ständig hinter der nächsten Kurve verschwindet.
Zweiter Versuch - Wolken, Nieselregen, Nebel und ein Beinah-Unfall
Einige Tage später meldet der Wetterbericht im Internet für Santiago del Teide am Fuße des Teno-Gebirges nur leicht bewölkt. Dass man dem Wetterbericht auf den Kanaren nicht trauen kann, haben wir schon mehrfach festgestellt. Wir fahren trotzdem los. Auf der Fahrt gesellt sich zu den üblichen dichten Wolken leichter Regen und starker Nebel. Damit das ganze noch etwas spannender wird, fahren wir auch ziemlich lange hinter einem LKW her. Der gerät in jeder Kurve mit quietschenden Reifen auf die andere Straßenseite. Auf der Strecke nach Masca ist es nur eine Frage der Zeit, bis einem irgendwann ein Reisebus entgegen kommt. Die fahren in Kurven auch grundsätzlich links. Das sind wir schon von unseren Fahrten ins Hinterland von Gran Canaria gewöhnt. Zum Glück kriegen beide Fahrer noch rechtzeitig die Kurve und wir kommen mit dem Schrecken davon. Irgendwann biegt der Kamikaze-Fahrer vor uns in eine Baustelle ab und wir haben halbwegs freie Fahrt.
Santiago del Teide liegt tatsächlich in der Sonne. Das dahinter liegende Teno-Gebirge leider nicht. Also sparen wir uns die Weiterfahrt nach Masca auf der noch engeren Straße mit ihren unzähligen steilen Serpentinen. Ein Beinah-Unfall am Tag reicht. Stattdessen fahren wir zum zweiten Mal Richtung Süden weiter. Da ist das Wetter genau so schlecht - aber wenigstens werden die Straßen etwas besser. Und so wird aus der geplanten Wanderung wieder eine unfreiwillige Inselrundfahrt.
Masca ade - Uns bleibt die Erinnerung
An unserem vorletzten Urlaubstag liegt die Masca-Schlucht endlich in der Sonne. Der unerwartete Wetterumschwung kommt für uns leider zu spät. Nach fast zwei Wochen mit schlechtem Wetter fühlen wir uns der anstrengenden 6-Stunden-Tour einfach nicht mehr gewachsen. Runter gehen, mit dem Boot nach Los Gigantes zurück fahren und dann mit Taxi oder Bus wieder zurück nach Masca, ist uns zu umständlich. Und so begnügen wir uns - wie die überwältigende Mehrheit der Masca-Besucher - mit einigen Überblicksfotos vom schönst gelegenen Bergdorfs Teneriffas. Zum Glück haben wir die spektakulärste Schlucht der Kanaren bei unserem ersten Urlaub im September 2005 bei optimalem Wetter erwandert. Und so bleibt uns die Erinnerung an eine wirklich grandiose Wanderung. Was anderes bleibt uns auch bei der einzigen Alternative nicht übrig: Beim Barranco del Infierno im Süden ist der Wanderweg gesperrt.
Genießen wir das schöne Wetter, solange es noch geht
Dafür können wir auf dem Rest der Inselrundfahrt zum ersten Mal schönes Wetter und die Ausblicke auf die Nachbarinseln genießen. Das war in der Woche zuvor nicht einmal vom Gipfel des Teide möglich. Der Osten und der Norden Teneriffas liegen weiterhin unter einer dichten Wolkendecke. Die letzte halbe Stunde ist wieder alles wie gewohnt - dicht bewölkt, null Sonne und viele Autos. Dann fällt wenigstens die Rückkehr in die "Kalte Heimat" leichter. Da ist das Wetter seit einigen Tagen auch wieder schlecht und für die Jahreszeit entschieden zu kühl. Aber in Deutschland ist das im Juni ja nichts Ungewöhnliches. Auf den "Inseln des Ewigen Frühlings" angeblich schon.